Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2014 - page 26

Zum fünften Mal hat die Techniker Krankenkasse (TK) eine große Patientenbefragung durch-
geführt, deren Ergebnisse nun vorliegen. Über 230.000 Krankenhauspatienten haben jeweils
41 Fragen zu fünf Themenbereichen beantwortet – vom Behandlungserfolg bis zur Zuwen-
dung und Pflege durch das Personal. In allen Bundesländern ist die allgemeine Zufriedenheit
sehr hoch, in Thüringen liegt der Wert bei 80,2 Prozent (Bund: 79,1).
Thüringer besonders zufrieden
mit Krankenhäusern
An der Organisation und der Unterbrin-
gung im Krankenhaus üben die Patien-
ten deutschlandweit die meiste Kritik.
Während hier die Zufriedenheit in Thü-
ringen bei 76,1 Prozent liegt, sind es
bundesweit nur 73,3 Prozent. Mit dem
Behandlungsergebnis sind 76,7 Prozent
der Thüringer TK-Patienten zufrieden
(Bund: 77,3), mit Information und Kom-
munikation durch die Ärzte und das
Pflegepersonal 77,4 Prozent (Bund:
77,6). Die medizinisch-pflegerische Ver-
sorgung stellt 77,1 Prozent zufrieden
(Bund: 76,8).
„Die Qualität einer Krankenhausbe-
handlung rückt seit Jahren in den Mit-
telpunkt des öffentlichen Interesses.“
Guido Dressel, Leiter der TK-Landes-
vertretung Thüringen, begrüßt, dass die
neue Bundesregierung nun sogar ein ei-
genes Institut zur Messung der Qualität
gründen möchte. Erste Schritte zur Qua-
litätsdarstellung sind bereits gemacht:
Seit 2004 müssen Kliniken regelmäßig
Berichte über ihre medizinischen Er-
gebnisse veröffentlichen. In diesen so-
genannten strukturierten Qualitätsbe-
richten sind jedoch für Patienten
wichtige Aspekte nicht abgebildet.
Vor allem „weiche“ Faktoren, wie die
Qualität der Arzt-Patienten-Gespräche
oder die Betreuung durch das Pflege-
Insgesamt 398.000 ihrer
Versicherten hat die TK befragt.
Die Rücklaufquote ist beein-
druckend: 57,9 Prozent haben
geantwortet, in Thüringen sogar
60,5 Prozent. Für insgesamt
1.024 Krankenhäuser und 2.582
Fachabteilungen liegen die
Zufriedenheitswerte der Patien-
ten vor.
.
Hintergrund:
.
personal, werden nicht berücksichtigt.
Genau diese Lücke schließt die Zufrie-
denheitsbefragung der TK: Sie stellt die
Meinung der Patienten über eine Klinik
in wissenschaftlich gesicherter Form
dar. Die Beurteilungen geben zwar nur
die individuelle Sicht der Patienten wie-
der, können aber eine wertvolle Ent-
scheidungshilfe vor allem bei planbaren
Krankenhausbehandlungen sein. Zu fin-
den sind die Ergebnisse im TK-Klinik-
führer unter
Weil die gesammelten subjektiven Er-
fahrungen der Patienten alleine aber
kein vollständiges Bild der Behand-
lungsqualität liefern können, sind dort
auch die bisher verfügbaren medizini-
schen Ergebnisse der Kliniken laienver-
ständlich aufbereitet. „Damit Patienten
über ihren Behandlungsort und gegebe-
nenfalls über Therapieoptionen ent-
scheiden können, brauchen wir mehr
Transparenz über die Behandlungsqua-
lität in den Kliniken – laienverständlich
formuliert und öffentlich im Internet zu-
gänglich. Unsere Patientenbefragung
kann dafür nur ein erster wichtiger
Schritt sein“, so Dressel.
Gesundheitswirtschaft
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Foto: TK
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